Markus Döhne und Res Ingold
return to forever
Text zur Ausstellung return to forever, Köln 2013
Eine Ausstellung zum 26. Planetarischen Kongress in Köln 2013
Der Blick in den Sternenhimmel hat schon immer Sehnsüchte geweckt. Knapp 100 Jahre dauerte es bis die Vision der Jules Verne’schen Reise zum Mond (De la Terre à la Lune, Paris 1865), zu Hochzeiten des Kalten Krieges, endlich realisiert wurde.
In der ersten Juliwoche findet in Köln der 26. Planetarische Kongress der Association of Space Explorers [ASE] statt. Bei diesem Stelldichein der noch lebenden Weltraumfahrer (-veteranen), die sich 1983 bei der Gründung ihres Clubs selber als „Bürger des Weltraums – Hüter der Erde“ nannten, werden Gedanken über die zukünftige Nutzung des Weltalls ausgetauscht und propagiert. Pragmatische kommerzielle Gedankenmodelle, die nichts mehr mit den Visionen Vernes gemein haben.
Die Diskussion über künftige Nutzungsformen des Kosmos wird von Markus Döhne und Res Ingold im Turm der Lutherkirche vom 28. Juni bis zum 14. Juli unter dem Titel return to forever künstlerisch akzentuiert. Konkret treffen wir auf Portraits von Raketen und Raumfahrern, einen Affen und einen Maulwurf, auf eine Reise zum Mond die im Innern der Erde endet.
Es ist eine Ausstellung über das Reisen und Entdecken, und der Turm selbst – als Vehikel dieser Reise – gleicht einer Rakete, seine Stockwerke lassen sich als Stufen derselben lesen, in denen von dieser Reise erzählt wird.
Der eine Traum Jules Vernes scheint verwirklicht, der andere, von der Reise ins Erdinnere (Voyage au centre de la terre, Paris 1864) wartet noch auf seine Realisierung. Erste Projekte, das erfahren wir in der Ausstellung, laufen bereits. Bedienten sich die Ingenieure zu Beginn der bemannten Raumfahrt noch Ratten und Mäusen, später Hunden und Affen, so wühlt nun, zur Abwechslung und Erkundung des Erdinneren schon mal ein Maulwurf im Kirchturm.
M.D. & R.I., Juni 2013